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Enjoy Nature!

Veröffentlicht von Fiona am 17-03-2017
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Natur ist unbezahlbar, wunderschön zu allen Jahreszeiten kostenlos zu genießen. Okay, manchmal gönnt man sich Natur etwas weiter außerhalb, Wochenendausflug oder gar Urlaub dann investiert man Fahrtkosten und packt die richtige Kleidung für Wind und Wetter mit ein. Ansonsten ist Tag für Tag für der Haustür ein Stück Naur verzehrsfertig zubereitet in Angebot. Jeder kann ein bewusstes Natur-Highlight setzen.
 
Es gibt rausgehen und es gibt rausgehen. Das ist ein SPÜRBARER Unterschied. Ich möchte einfach jeden wachrütteln und ermutigen raus zu gehen: um Sonnenstrahlen zu spüren, die Nase von Schneeflocken kitzeln zu lassen, Barfuß laufen, Wind im Haar haben und nasse Erde riechen. Für mich als Vollblut Sportler ist es natürlich toll so viele Elemente im Zusammenhang mit Bewegung zu erkunden, es fängt bei mir an mit Puls, Atmung, Gleichgewicht, Schwitzen und hört bei zwitscherden Vögeln, blüenden Bäumen, quarkenden Fröschen und impostanten Gebirgen auf. Dabei geht es nicht immer um Leistung sondern auch einfach um die Entdeckungsreise und Genuss der Umwelt.
 
Mittlerweile werden immer mehr Outdoor Gyms aus dem Boden gestampft und müsste sogar dem eher unkreativen jedoch motivierten Stadtwaldschrat Anhaltspunkte geben was man so machen kann. Hangelleitern, Hürden, Slacklines, Klimmzugstangen...und der gute alte Bolzplatzrasen lässt nicht nur lässiges Kicken mit Kumpels zu, sondern auch so viele tolle Bootcamp-Übungen ohne großen Materialaufwand zu. Rennen, Springen, Dehnen, Drehen, Liegestützen, Planks, Rollen, Atmen, Schwitzen, Lächeln...Back to the roots!!  
 
Es ist so schade, dass in unserer Gesellschaft offenbar nur Kindern das Privileg erteilt ist über einen Bach zu springen, auf einen Baum zu klettern und auf einem Baumstamm zu balancieren. Erwachsene werden für solche Aktionen belächelt. Schade eigentlich. Das hat uns als Kindern doch so viel Freude gemacht. Und das blöde ist, wenn wir das Jahrzehnte nicht mehr machen, geht es auch "plötzlich" nicht mehr. Das Zusammenspiel von Kraft, Koordination, Beweglichkeit, Reaktionsfähigkeit und Gleichgewicht - Achtung - nimmt ab wenn wir es nicht nutzen. Das nennt sich Anpassung und geht sowohl nach unten also auch nach oben. Wo ist die Bewegungsfreude geblieben? Die lässt sich wiederbeleben! Man muss ja nicht gleich den größen Berg vornehmen und sich gleich vor lauter Überforderung abschrecken lassen. 
 
Als ich neulich am Waldwegrand stand und mich dehnte, fragten mich zwei freundliche ältere Damen, ob mir nicht gut sei und ob sie helfen könnten. "Nein Danke, ich dehne mich nur."  -   "Wozu denn das?!" Fragten sie ganz neugierig und aufgeschlossen. Ich erklärte ein bisschen dass es mir und meinem Körper gut tun würde.  Ob sie mir noch etwas zuschauen dürften, fragten sie. "Ja gerne, warum nicht"  -  aber ein bisschen zu sehr beobachtet fühlte ich mich dann schon und erklärte bald, dass ich nun nicht mehr Dehnen würde sondern weiterlaufen würde und verabschiedete mich von den Damen, die mich sicher ganz schräg fanden.
 
Genau diese ältere Generation treffe ich dann in der Praxis wieder. Diese Generation war es gewohnt als junger Mensch körperlich reinzuklotzen.  "Sport? Hab ich nie gebraucht, was soll die Energie und Zeitverschwendung bringen" - "Es hält Knochen, Muskeln, Gelenke, Organe und den Hormonhaushalt vital." Versuche ich mit Beispielen zum passenden Krankheitsbild zu erklären. Das "Problem" der jüngeren Generationen ist nun aber schon das gleiche, es wird nicht mehr körperlich so reingeklotzt. Dafür teilweise mental mehr. Stresshormone werden nicht abgebaut, Fehlhaltungen am Arbeitsplatz, Verspannungen und schwache Muskulatur, schlechte Kondition, Koordination, Unbeweglichkeit, Übergewicht und Schlafstörungen. Das Ende vom traurigen Lied sind orthopädische Einschränkungen, psychische Leiden und metabolische Baustellen  -  das sind doch die gleichen Probleme die die Mittvierziger haben, genau wie die Mittsiebziger. "Das fängt aber früh an, wo soll das wenn noch hinführen?" , fragt die Sport Omi kopfschüttelnd. 
 
Ich habe aufgehört mich davor zu scheuen älteren Patienten in der Praxis anspruchsvolle Übungen wie Kreuzheben, Yoga Übungen und Kettlebelltraining beizubringen. Warum sollten man Anfängern diese Übungen komplett forenthalten? Das wäre so als würde man Kindern erstmal 3 Jahre Theorie Unterricht im Fußball geben, weil sie einfach noch nicht reif genug sind so gut wie die Profis zu spielen. Man kann ganz oft nicht gleich mit einem Turkish Get Up loslegen, aber in Teilschritte beüben lassen. Und siehe da, irgendwann ist genug Kraft, Beweglichekit, Gewandtheit, Sicherheit und auch Motivation da alles zusammen zu bringen. Sobald es geht, weg von den starren Geräten, ran an das freie Training und dann raus mit mehr Lebensqualität in den Alltag. Raus ins Freie.
 
Ein 69 jähriger Patient begann nach einem Schlaganfall drei mal die Woche Krafttraining zu machen. Die Übungen waren Kniebeuge, Bankdrücken, Kreuzheben, Latziehen, Planks und Wadenheben. Nach 6 Monaten steigerte er sich in den meisten Übungen um 80% .Nun rief er an und fragte, ob er auch zwei mal die Woche Krafttraining machen könnte, da er am Wochenende fit genug für Wandertouren sein möchte und zeitlich nicht alles unter einen Hut bringen kann. Wie schön, was für ein Erfolg sich wieder zu holen was verloren gegangen ist.  
 
Natürlich haben wir nicht immer Zeit für all das. Unsere Arbeits- und Denkwelt ist sehr kompliziert geworden. Versicherungen und Eigenanteile, Müll Trennen, Kosten und Finanzierungspläne , Kündigungsfristen, unerreichte Ziele, Frustration und Sorgen im Existenz und Angehörige, etc... Aktivität draußen lasst sich allerdings wunderbar mit so vielen Dingen kombinieren! Man kann einen Freund treffen, sich beim Wandern unterhalten, einen kleinen Holperpfad durch den Wald nehmen, eine Radtour am Flussufer machen, sich irgendwo auf einen Stein setzen und ein Picknick im freien genießen, einen Kaffee auf der Parkbank mit einem Freund haben, einen Angehörigen im Rollstuhl spazieren fahren., ein Fußbad im Bach nehmen...
 
Nach draußen zu gehen bedarf keiner Mitgliedschaft mit Einstiegsgebühr und Beratungsgespräch, Monatsbeitrag für Premiummitglieder und verlorenen Schlüsselkarten. Wem etwas Abstand und Auszeit von Alltagsbelastungen gut tut, sollte Natur und Bewegung fest ins Erholung- und Entgiftungsprogramm aufnehmen, um die eigenen Energieressourcen und das Immunsystem wieder aufzutanken. 
 
 
 
 
      
 
 
 
 

 

Zuletzt geändert am: 20-04-2017 um 12:00:05

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